„Vitamin D ist wie ein unsichtbarer Schutzschild, der uns vor Krankheiten schützt, die wir nicht einmal sehen können.“ Diese Aussage würden wahrscheinlich viele Mediziner unterschreiben. Bekannt gemacht hat sie Dr. Rhonda Patrick, eine renommierte Biochemikerin und Gesundheitsforscherin, die sich unter anderem auf die Bereiche Gesundheit, Langlebigkeit und Mikronährstofftherapie spezialisiert hat. Warum sie einen ganz besonderen Fokus auf Vitamin D legt, erfahren wir heute in diesem Beitrag.
Wir leben in einem Vitamin-D Mangelgebiet!
Jeder, der diesen Artikel liest, sollte sich bewusst machen, dass wir speziell in Nord- und Mitteleuropa in einem Mangelgebiet leben, wenn es um die Versorgung mit Vitamin D geht. Da wundert es nicht, dass in einer Studie des
Robert-Koch-Instituts mit ca. 7.000 Teilnehmern bei zwei Dritteln der Teilnehmer eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung festgestellt wurde.
Wann kann ein Vitamin-D-Mangel problematisch werden?
In einer spanischen Studie aus 2020 konnte gezeigt werden, dass ein schwerer Covid-19-Verlauf bei einer hoch dosierten Vitamin-D-Therapie deutlich reduziert werden konnte. Wir sprechen hier von sehr hohen Dosierungen, die man niemals ohne ärztliche Aufsicht supplementieren sollte. Die folgenden Zahlen verdeutlichen allerdings, warum du diesen Wert ab jetzt bei jedem Blutbild mitbestimmen lassen solltest: In der Placebogruppe wurden 50 % intensivpflichtig, 2 Menschen verstarben. In der Testgruppe, die Vitamin D erhielt, wurden 2 % intensivpflichtig, niemand starb.
Wem diese Zahlen noch nicht ausreichen, für den gibt es hier weitere Argumente, das Thema Vitamin D beim nächsten Hausarztbesuch anzusprechen: Es gibt Studien, die aufzeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel Krankheiten wie Krebs (Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs etc.), Osteoporose, Arteriosklerose, Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigt. Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel im Körper ist zwar keine Garantie, diese Erkrankungen nicht zu bekommen, es ist jedoch ein einfacher und kostengünstiger Schutz, den du selbst in der Hand hast.
Wann wird Vitamin D gefährlich?
Um das zu beantworten, müssen wir uns die im Körper vorkommenden Formen von Vitamin D ansehen, denn es gibt 3 Formen: das Vor-Vitamin D (Cholecalciferol), das aktive Vitamin D (Calcidiol) und das aktive Calcitriol. Über Leber und Nieren wird aus dem Cholecalciferol, dem Vor-Vitamin D, das anti-entzündliche Calcidiol und im nächsten Schritt das pro-entzündliche Calcitriol gebildet. Unser Körper profitiert von beiden Formen, benötigt jedoch mehr vom Calcidiol als vom Calcitriol. Ab einer täglichen Einnahme von 3.000 IE solltest du regelmäßig beide Werte checken lassen, um sicherzugehen, dass nicht zu viel pro-entzündliches Calcitriol gebildet wird. Bei erhöhten Calcitriol-Spiegeln kann es beispielsweise zu Nierensteinen und Nierenschäden kommen. Der Körper hat hier allerdings einen eingebauten Schutz, indem er das aufgenommene Cholecalciferol erst in Calcidiol und anschließend in Calcitriol umwandeln muss. Damit dein Körper diesen Schutzmechanismus nicht mehr effektiv einsetzen kann, müsste man Vitamin D, also Cholecalciferol, schon sehr hoch und über längere Zeit dosieren.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass du auf dauerhafte Dosierungen über 3.000 IE ohne regelmäßiges Nachmessen im Blut verzichten solltest. Im Sommer täglich 1.000 IE oder im Winter 2.000 IE einzunehmen, kann aber bereits vor einem Mangel schützen und dich sicher durch das Jahr bringen, ohne eine Vergiftung durch zu viel Calcitriol zu riskieren.
Wie könnte die Vitamin-D-Einnahme also aussehen?
Du solltest zu diesem Zeitpunkt des Artikels verinnerlicht haben, dass Vitamin D ein wichtiger präventivmedizinischer Faktor ist, den du direkt beeinflussen kannst. Es ist also wichtig, diesen Spiegel zu kennen und bei Bedarf zu reagieren. Aber damit ist es nicht getan, denn Vitamin D hat aufgrund seines komplexen Stoffwechsels „Freunde“, die man ebenfalls nicht außer Acht lassen sollte. Diese Mitstreiter sind Calcium, Magnesium, Bor und Vitamin K2, und auch diese Werte kannst du im Blut bestimmen lassen. Mögliche Mängel lassen sich gezielt oder mit einem Kombipräparat beheben.
Wichtig ist am Ende, deinen optimalen Calcidiol-Spiegel aufrechtzuerhalten. In der Fachliteratur wird dieser oft in einem Bereich von 50–70 ng/ml verortet. Um das zu gewährleisten, solltest du möglichst sowohl im Winter als auch im Sommer deinen Calcidiol-Spiegel messen und die Supplementierung entsprechend anpassen.
Solltest du Fragen haben, auf der Suche nach Unterstützung sein, um deine persönlichen Gesundheitsziele zu erreichen oder du findest den Artikel spannend und freust dich auf weitere Beiträge, kontaktiere uns gerne.