Es ist schnell passiert, wir arbeiten im Garten, sind im Freibad oder am Badesee und sind einmal kurz unachtsam. Schon haben wir einen Spreißel im Finger oder sind in etwas spitzes getreten. Heute widmen wir uns dem Thema Entzündungen, warum Entzündungen gut für uns sind und wann sie zur Belastung werden können.
Ein Hoch auf unser Immunsystem
Die gute Nachricht zuerst, die Fähigkeit unseres Körpers mit einer Entzündung auf Antigene (= Struktur die vom Immunsystem als „Eindringling“ erkannt wird, z.B. Zelloberflächen von Bakterien oder Viren) zu reagieren, ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass wir Menschen in unserer heutigen Form, über hunderttausende von Jahren überleben konnten.
Sobald das Immunsystem eine Infektion oder Verletzung registriert, oder Substanzen ortet die es als fremd einstuft, reagiert es mit einer akuten Entzündung. Hierbei werden weiße Blutkörperchen (=Immunzellen) an die betroffene Stelle gesendet, um dort Ihre Arbeit zu verrichten und optimalerweise schnell und unvermittelt die schädlichen Eindringlinge zu beseitigen. Somit ist eine Entzündung in erster Linie ein erwünschter Prozess, der unserer Gesundheit dient.
Wenn eine Entzündung chronisch wird
Eine Immunreaktion läuft jedoch nicht immer so reibungslos ab wie hier beschrieben und kann mitunter chronisch werden. Dies passiert, wenn das Immunsystem es über einen längeren Zeitraum nicht schafft, den Auslöser für die Entzündung zu beseitigen. Hierfür kann es eine große Vielzahl an Ursachen geben, so können beispielsweise Krebszellen, Alzheimer oder Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder der Atemwege Auslöser einer chronischen Entzündung sein. Es können allerdings auch weit weniger schwerwiegende Dinge zu einer chronischen Entzündung führen, so können beispielsweise auch Stress, übermäßiger Genuss von Zucker, Inhaltsstoffe von Tabak und Zigarettenrauch oder Alkohol ein Entzündungsgeschehen im Körper begünstigen. Auch ein übermäßiger Verzehr von Hülsenfrüchten, Soja- und Milchprodukten oder Getreidearten kann je nach Verträglichkeit zu Entzündungen im Darm führen.
Die Folgen einer chronischen Entzündung sind vielfältig und reichen von andauernder Müdigkeit und Energielosigkeit, über wiederkehrende Infekte (z.B. Blasenentzündungen), bis hin zu Insulinresistenzen oder dem sogenannten Leaky Gut Syndrom, bei dem die Schleimhaut des Darms mit der Zeit durchlässig geworden ist, und daher ihre natürliche Barrierefunktion gegenüber Eindringlingen nicht mehr aufrechterhalten kann.
Auf Ursachenforschung
So vielfältig die Ursache einer chronischen Entzündung sein kann, so relevant ist es auch auf die Warnsignale des Körpers zu hören. Empfindest du beispielsweise häufig Unwohlsein nach dem Verzehr von getreidehaltigen Lebensmitteln wie beispielsweise Brötchen? Dann höre auf deinen Körper, verstehe die Signale, die er dir gibt und werde aktiv. Etwas Schokolade oder ein Stück von deinem Lieblingskuchen im Park an einem sonnigen Sonntagnachmittag sind kein Problem und gehören je nach Lifestyle zu einem glücklichen, genussvollen Leben dazu. Aber kommt es häufiger vor, dass du „jetzt sofort was Süßes brauchst“, bevor du mit deinem Tag weitermachen kannst? Oder die plötzlichen Heißhungerattacken so heftig sind, dass du danach voller Schamgefühle bist? All dies sind Warnzeichen, mit denen dir dein Körper signalisieren möchte, dass hier etwas ganz gewaltig nicht in Ordnung ist.
Hier lohnt es sich auf Spurensuche zu gehen, denn oftmals sind es kleine Änderungen, die einen großen Einfluss haben können. Bereits mit einer Anpassung deiner Ernährungsweise lassen sich eine Vielzahl von Unverträglichkeiten direkt eliminieren.
Unverträglichkeit als Entzündungsherd
Eine häufige Ursache für chronische Entzündungen und den damit verbundenen Symptomen ist beispielsweise der übermäßige Verzehr von Weißmehlprodukten. Hier lohnt sich der Blick auf sogenannte Urkorn-Getreidesorten. Diese Sorten werden seit Jahrhunderten angebaut und sind im Vergleich zu modernen (und günstigeren) Getreidesorten, nährstoffreicher und verträglicher. Warum also an einem Sonntagmorgen Aufbackbrötchen vom Discounter aufbacken, wenn du beispielsweise mit den Urkorn-Sorten Einkorn, Dinkel oder Emmer nicht nur deiner Verdauung, sondern dank vieler Mineralstoffe wie beispielsweise Magnesium, Eisen und Zink auch dir und deiner Familie etwas Gutes tun kannst?
Das 1×1 des Entzündungsmanagement
Wie bekommen wir also eine chronische Entzündung wieder in den Griff? Die Ansätze sind vielfältig, neben einer Anpassung der Ernährung ist oft auch ein Aufbau der Darmflora notwendig. Sportliche Betätigung oder Bewegung bei Tageslicht sind ebenfalls förderlich, da hier zum einen die Freisetzung von Myokinen (= Proteine die bei Betätigung der Muskeln freigesetzt werden und sich unter anderem entzündungshemmend auswirken) und die Produktion von Vitamin D über die Hautzellen angeregt wird. Die Zuhilfenahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann ebenfalls ein Teil der Überlegungen sein. Zwar ist der Griff zu Supplementen nie der erste Schritt, kann aber als Ergänzung sehr sinnvoll sein. Speziell bei Entzündungsgeschehen im Körper oder gar Leaky Gut Syndrom und „undichten Barrieren“ empfehlen sich anti-inflammatorische (=antientzündliche) Supplemente. Hierzu zählen unter anderem Omega-3-Präparate, Vitamin D3 und die Aminosäure Glutamin, speziell das letztgenannte Supplement wird mit der Dichtigkeit der Darmwand in Verbindung gebracht und unterstützt somit die natürlichen Barrieren unseres Immunsystems.
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